Sonntag, 20. Oktober 2013

schau mich an.



stundenlang könnte ich an schaufenstern vorbei laufen. 
ich liebe es zu entdecken, mit viel liebe ins detail sie gestaltet sind. diese farben, die kleidung. alles so perfekt. aufeinander abgestimmt. und dann wünschte ich mir, mein leben wäre so harmonisch, wie in dem schaufenster dargestellt. so geordnet. so friedlich. so schick. alles im einklang. wie gerne hätte ich diese tolle figur. und so schöne haare. und die perfekte einrichtung. einen tollen mann an meiner seite. und alle welt würde mich ansehen und denken, wie traumhaft mein leben doch ist. so sorglos. so entspannt. ohne drama. ohne so viel nachdenken. einfach da sein.
vielleicht wäre so ein schaufensterleben ganz schön.
aber vielleich auch nicht.
denn atmen kann so ne schaufensterpuppe nicht.
und fühlen auch nicht.
und die blätter rascheln hören, wenn man sonntagnachmittags durch den wald läuft.
das kann ich übrigens. 
stundenlang. 
in leggins und schlabberpulli.
und mit fettigem haaransatz, versteckt unter der pudelmütze.
wenn mich dann jemand schief anguckt, überlasse ich das kühle grinsen der schaufensterpuppe und lächel lieber heraus fordernd zurück.
und sorge so dafür, dass die person doch für einen moment stehen bleibt. 
und mich anschaut.
 


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